Basel Spielt auf sportlichem Neuland

Basel Spielt auf sportlichem Neuland

11. September 2017 0 Von Raphael

Kaum in der Öffentlichkeit zu finden, und dennoch den Meisten ein Begriff ist Hornussen, neben Schwingen der zweite typische Schweizer Sport. Ebenso wenig präsent war die Ankündigung der Hornussengesellschaft Tenniken-Liestal (HGTL) ihres traditionellen Plauschhornussens. Nichts destotrotz fanden sechs neugierige Basel Spielt Mitglieder (Katja, Mone, Petra, Joe, Niki und Raphi) den Weg auf den Hornussenplatz Stuelboden oberhalb Tenniken.

Um 11 Uhr morgens waren noch nicht viele Leute auf dem Platz und so konnten wir die ungeteilte Aufmerksamkeit von Beat, einem der Hauptakteure und ehemaliger Präsident der HGTL, geniessen als er uns das Spiel etwas näher brachte. Zwei Mannschaften à ca. 18 Spieler stehen sich gegenüber. Jede Mannschaft schlägt zweimal und steht zweimal im Ries, dem Spielfeld, um Abzutun, die Hornuss mit einer Schindel abzufangen. Bei einem Schlag versucht der Spieler mit einem 2 – 3 Meter langen Stecken (heute aus Kohlefasern, früher aus Holz), an dem am Ende ein Holzzylinder befestigt ist, das sogenannte Träf, die 87 Gramm schwere Hornuss möglichst weit zu schlagen. Dabe wird die Hornuss auf dem Bock aus Chromstahl fixiert, der Bock hilft ebenso das Träf beim Schlag zu führen.
Ab 100 Metern gibts mindestens einen Punkt für den Spieler, alle 10 Meter einen Punkt mehr. Fällt die Hornuss innerhalt des Ries, des Spielfeldes, auf den Boden, das heisst, dem anderen Team ist es nicht gelungen, die Hornuss mit einer Schindel zu fangen, erhält das Team auf dem Feld eine Nummer. In allen Fällen wird dem Spieler die Punktzahl der Weite notiert, die nach zwei Durchgängen in gesammten Team aufsummiert wird.

Es gewinnt die Mannschaft, der weniger Nummern geschrieben werden, bei Gleichstand ist das Team mit der höheren Gesamtweite siegreich.

Die Besucher beim Plauschhornussen und so auch wir von Basel Spielt durften uns indes nur im Schlagen versuchen, das Abtun mit den Schindeln sei ohne Helm zu gefährlich (die Hornuss landet mit Geschwindigkeiten bis zu 180km/h). Unter fachmännischer Führung erhielten wir alle 4 (die Frauen sogar 5) Versuche, die zu einer Gesamtpunktzahl aufaddiert wurden (0-10 m 0 Pkte, 10-20 m 1 Pkt, 20-30 m 2 Pkte usw.). Nach den Jeweils ersten Durchgängen waren die Vereinsinternen Talente schnell ersichtlich. Joe (26 Punkte), Mone (20), Petra (18) und Niki (17) hatten den Dreh schnell raus. Katja und Raphi (je 4 Punkte) bekamen offenbar noch nicht die treffenden Inputs.

Die Männer konnten für weitere je 4 Franken (da Männer mit mehr Kraft schlagen, geht eher mal etwas kaputt, weshalb Männer 4Fr. bezahlen und Frauen gratis schlagen dürfen, so die Erklärung) nochmals zweimal 4 Schläge versuchen. So konnten sich alle drei im Verlaufe des Tages steigern. Zum Schluss führte weiterhin Joe die interne Rangliste an mit neu 32 Punkten aus 4 Schlägen, vor Raphi, der die grösste Steigerung zeigte mit 29 Punkten und Niki, der während des ganzen Tages bei jedem Versuch die Hornuss traf mit 23 Punkten.

Bei den Frauen waren Mone (20) vor Petra (18) bei Abreise gar die Führenden in der Gesamtrangliste und durften sich Hoffnungen auf den Gewinn eines Pokals machen.

Alles in Allem ein gelungener Ausflug, der bei einigen Lust auf mehr weckte. Die freundliche Gastwirtschaft mit leckeren Mahlzeiten und Kuchen rundete die Basel Spielt Exkursion in eine neue Sportart ab. Vielen Dank an Niki fürs fahren und allen Beteiligten fürs Fotografieren, Filmen und einfach fürs dabei sein.